Weilen unter den Rinnen

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Wappen Deutschlandkarte
Weilen unter den Rinnen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Weilen unter den Rinnen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 11′ N, 8° 46′ OKoordinaten: 48° 11′ N, 8° 46′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Zollernalbkreis
Höhe: 707 m ü. NHN
Fläche: 3,08 km2
Einwohner: 598 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72367
Vorwahl: 07427
Kfz-Kennzeichen: BL, HCH
Gemeindeschlüssel: 08 4 17 071
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Angelstraße 1
72367 Weilen unter den Rinnen
Website: www.weilen-udr.de
Bürgermeisterin: Silke Edele
Lage der Gemeinde Weilen unter den Rinnen im Zollernalbkreis
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Karte

Weilen unter den Rinnen ist eine Gemeinde im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg (Deutschland).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weilen unter den Rinnen liegt auf dem Kleinen Heuberg auf rund 707 Metern über dem Meeresspiegel auf einem Ausläufer des Westlichen Albvorlandes. Unmittelbar westlich davon ragt der Albtrauf mehrere hundert Meter steil auf. Markante Berge in der Nähe sind der Oberhohenberg (1011 m), der Ortenberg (996 m) und der Plettenberg (1002 m).

Die Gemeinde gehört der Raumschaft und dem Erholungsgebiet Oberes Schlichemtal an.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Weilen unter den Rinnen gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Orte.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Weilen unter den Rinnen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Zollernalbkreis beziehungsweise zum Landkreis Tuttlingen¹:

Schömberg, Ratshausen und Deilingen¹.

Historische Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Lachen, Armweiler und Hochstetten und die abgegangene Burg Heidenschlössle in den Fluren Burgstall und Heidenschlößle. Lachen entstand wohl im 8. Jahrhundert und wurde 785 als in loco Lahha erstmals erwähnt. Der Ort bestand bis in das 13. Jahrhundert. Zu Lachen gehörte die Ottilienkapelle, die früher St. Maria hieß. Armweiler wurde als Flurname Armweyler 1685 erstmals genannt. Die Ersterwähnung des Namens Hochstetten ist unbekannt, heute existiert noch der Flurname Hochstetts.[2]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weilen unter den Rinnen hat an der Gemeindegrenze zu Schömberg einen kleinen Anteil am FFH-Gebiet Prim-Albvorland. Der südliche Teil der Gemarkung gehört zum Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Weilen unter den Rinnen liegt im Naturpark Obere Donau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter und frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weilen wurde erstmals als Weiler um 1113 genannt[3] und lag zu der Zeit im Gebiet des Herzogtums Schwaben. Als Teil der Grafschaft Hohenberg fiel der Ort 1381 an das Haus Habsburg, welches ihn später der Grafschaft Oberhohenberg zuordnete. Noch bis zum Jahr 1805 gehörte Weilen zu dieser vorderösterreichischen Grafschaft.

Seit württembergischer Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Mediatisierung kam der Ort 1805 an das Kurfürstentum Württemberg, aus dem 1806 das gleichnamige Königreich hervorging. Weilen war für mehr als ein Jahrhundert dem württembergischen Oberamt Spaichingen zugeordnet. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Weilen 1938 zum Landkreis Balingen. Im Jahre 1945 wurde die Gemeinde Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Weilen eine Gemeinde des neu gebildeten Zollernalbkreises.

Flugzeugabsturz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstein zur Erinnerung an den Flugzeugabsturz vom 20. September 1977

Am 20. September 1977 stürzten nahe der Ortschaft zwei US-amerikanische Kampfflugzeuge aus Spangdahlem ab. Drei Soldaten konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Der vierte, Captain John Mike Wertz, starb beim Aufprall.[4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weilen ist überwiegend katholisch geprägt. Die römisch-katholische Gemeinde St. Nikolaus gehört zur Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal im Dekanat Balingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Weilen unter den Rinnen hat 8 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. 2014 wurde der Gemeinderat noch durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde.

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 traten zwei Listen an[5]. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,2 %.

Partei Stimmen Sitze
Freie Wählervereinigung 67,15 % 5
Liste Zwei 32,85 % 3

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeisterin ist seit Mai 2023 Silke Edele. Sie wurde am 19. März 2023 im zweiten Wahlgang mit 53,1 Prozent der Stimmen gewählt.[6] Amtsinhaber Gerhard Reiner (CDU), der von 2015 bis 2023 amtierte, trat nicht erneut an.[7] Reiners Vorgänger war Richard Ege.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche St. Nikolaus

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Narrenzunft Weilen („Hummel“)
  • Musikverein Weilen
  • Sportgemeinschaft Weilen

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schluchten der Rinnen am Albtrauf mit Wasserfall des Mittelbaches und Wasserfall am Heidenschlössle

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landstraße L435 führt als Albaufstieg auf das Hochtal von Deilingen.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 334.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weilen unter den Rinnen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Spaichingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 57). H. Lindemann, Stuttgart 1876, S. 403–407 (Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 248–249
  3. Ludwig Karl Schmidt: Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg und ihrer Grafschaft, Stuttgart 1862; S. III f.
  4. Ortschronik mit Schilderung des Flugzeugabsturzes (Aufgerufen am 19. Apr. 2018)
  5. Kommunalwahldaten 2019 des Statistischen Landesamtes
  6. Bürgermeisterwahl: Silke Edele macht in Weilen unter den Rinnen das Rennen. In: schwarzwaelder-bote.de. 19. März 2023, abgerufen am 20. März 2023.
  7. Wahl in Weilen unter den Rinnen: Bürgermeister Gerhard Reiner tritt nicht mehr an. In: schwarzwaelder-bote.de. 22. September 2022, abgerufen am 20. März 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weilen unter den Rinnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien